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Mit Lehm an der Wand und Matsch an den Händen erlebt unsere Beraterin Lena Brandes, wie Entscheidungen, Geduld und Eigenverantwortung zusammenkommen. In ihrem Blogartikel erzählt sie vom langsamen, ehrlichen Prozess der ökologischen Dämmung ihres Dachgeschosses und zieht Parallelen zu Führung, Zusammenarbeit und dem Mut, kleine, bewusste Schritte zu gehen.
Und wenn’s nichts wird: einfach wieder nass machen und von vorn.
Mit Lehm an der Wand und Matsch an den Händen
Es gibt Entscheidungen im Leben, die trifft man mit dem Verstand – und manche mit der Kelle in der Hand.
Wir haben das Dachgeschoss unseres Hauses mit Naturmaterialien gedämmt. Sechs Schichten. Von innen. Alles ökologisch, fast alles kompostierbar. Drei Anstriche noch obendrauf – aber die zählen ja fast schon zur Kür. Das Ergebnis? Eine wohltuende, atmende Atmosphäre. Ein Raum, in dem man durchatmet und merkt: Hier ist alles ein bisschen langsamer, ehrlicher, natürlicher.
Aber bis dahin war es ein Weg. Oder besser gesagt: ein Wühlen, Rühren, Matschen, Glätten und wieder-von-vorne-Beginnen. Wer schon mal Lehmputz verarbeitet hat, kennt das: Zwischen Begeisterung, Blasen an den Händen und spontanen Sinnkrisen liegt oft nur ein Eimer Wasser. Ich habe mich zwischenzeitlich gefühlt wie in der Matschküche meiner Kinder. Nur, dass diesmal niemand für mich aufgeräumt hat.
Warum ich das gemacht habe?
„Back to Basic“ ist für mich in diesem Fall mehr als ein schöner Slogan. Neben der kindlichen Freude und dem Arbeiten mit den Händen steht es für mich für bewusste Entscheidungen – und dafür, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Wir haben uns gegen den ersten Reflex entschieden, möglichst günstig durchs Ziel zu kommen. Weil unsere Vorstellung von Verantwortung nicht am Preisschild endet – sondern beim Blick auf die Wirkung dessen, was wir tun (oder lassen). Natürlich können wir weiterhin so tun, als hätte unser Lebensstil keine Nebenwirkungen. Wollen wir aber nicht. Wir glauben, dass es Zeit ist, unser Verständnis von „vernünftig“ neu zu justieren.
Auch in Zusammenarbeit und Führung begegnet mir das „Zurück zum Ursprünglichen“ gerade oft – sei es in Form der Rückkehr ins Büro oder bei der Frage, was gute Zusammenarbeit braucht, wenn’s mal eng wird. Und auch da gilt: Pauschale Lösungen helfen selten. Es macht keinen Sinn, mit der Gießkanne alte Konzepte über neue Realitäten zu kippen oder umgekehrt. Entscheidend ist, genau hinzusehen: Wann macht ein „Zurück“ wirklich Sinn – und wann ist es nur eine unbequeme Rolle rückwärts?
Für mich war die Dämmung ein sehr irdisches Experiment in Selbstverantwortung – irgendwo zwischen Lehmbrei, Muskelkater und dem guten Gefühl, wenn Entscheidungen durch innere Klarheit getragen sind. Wir werden damit nicht die Welt retten, aber wie so oft gilt auch hier: Kleine Schritte, eine stemmbare Distanz heraus aus der eigenen Komfortzone wagen – egal wo du startest. Und auch wenn’s staubt: Back to Basic hat sich für uns in dieser Angelegenheit mehr als gelohnt.
Veröffentlicht in Selbstfuehrung; Veröffentlicht am 10.09.2025 von Lena Brandes 3 Minute(n) zum Lesen